Am 22. Februar ist Equal Pay Day – der Tag der Lohngleichheit. Dass der Tag auf dieses Datum fällt, ist kein Zufall: So lange arbeiten Frauen in der Schweiz durchschnittlich umsonst, während Männer für gleichwertige Arbeit bereits seit dem 1. Januar entlöhnt werden.
Das Datum des Equal Pay Days wird alle zwei Jahre aufgrund der neusten Lohnstrukturerhebung des Bundesamts für Statistik (BFS) errechnet. Im Jahr 2020 steht der 22. Februar für die 14.4 Prozent Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern, die über objektive Kriterien nicht erklärbar sind.
Gegen die Verfassung
«Dieser Lohnunterschied ist illegal und läuft dem in der Bundesverfassung festgehaltenen Gleichstellungsgesetz zuwider», sagt Claudine Esseiva, Präsidentin von Business and Professional Women Schweiz. Der Verband organisiert den Equal Pay Day dieses Jahr bereits zum elften Mal.
Die FDP-Stadträtin aus Bern ist die treibende Kraft hinter dem nationalen Aktionstag, der die Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern sichtbar machen möchte. «Es ist wichtig, auf diese Ungleichheit aufmerksam zu machen und darüber zu sprechen», sagt Esseiva. Nur so könnten künftig Verbesserungen erzielt werden.
In der obersten Liga
Dass es schon heute anders geht, zeigt das Beispiel von Coca‑Cola HBC Schweiz. Gemäss Logib, dem Selbsttest des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann, beträgt der Salär-Unterschied zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Unternehmen 0.8 Prozent. «Damit spielen wir in Sachen Lohngleichheit in der obersten Liga», sagt Corina Widmer, Personalchefin und Geschäftsleitungsmitglied bei Coca‑Cola HBC Schweiz.
Wie lässt sich dieses gute Abschneiden erklären? «Wir setzen uns klare Ziele und verfolgen diese hartnäckig. Unsere Lohnpolitik basiert auf objektiven Messkriterien, wobei das Geschlecht keine Rolle spielt», so Widmer. «Coca‑Cola HBC Schweiz ist der festen Überzeugung, dass gleichwertige Arbeit mit dem gleichen Lohn entschädigt werden soll.» Nun gelte es, letzte Lücken zu schliessen.